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Histamin im Körper

Wie einige von euch sicher schon bemerkt haben, setzt der Körper auch immer wieder Histamin frei.

igA Mangel Das Histamin befindet sich in einer sogenannten Mastzelle. Mastzellen (Mastozyten) sind Zellen der körpereigenen Abwehr, die Botenstoffe, unter anderem Histamin und Heparin gespeichert haben und sie jederzeit freisetzen können.

Vorkommen, Einteilung und Funktionen von Mastzellen
Vor über 100 Jahren entdeckte Paul Ehrlich die Mastzellen (EHRLICH, 1879). Da sich diese Zellen mikroskopisch durch zahlreiche metachromatisch anfärbbare Granula auszeichnen, und es sich nach Ehrlichs Meinung um "gemästete" Bindegewebszellen handelte, nannte er sie Mastzellen.

In ihren Granula enthalten Mastzellen eine ganze Reihe präformierter Mediatoren wie Histamin, Heparin und Proteasen, die infolge einer Mastzellaktivierung freigesetzt werden. (ROBBIE-RYAN und BROWN, 2002).

Nerven & Histamin

Eine weitere neue Erkenntnis ist, dass die Mastzellen an einer Schnittstelle zwischen Nervensystem und Immunsystem sitzen: "Mastzellen halten sich bevorzugt in unmittelbarer Nachbarschaft von Nervenendigungen auf. (1)

Sonne & Kälte

Sonnenlicht, UV-Strahlung, Kälte und Hitze können eine Mastzelldegranulation (Freisetzung vom Histamin) auslösen.(2) Außerdem bewirkt eine UV-Strahlung den Anstieg des Plasma-Histamins.(3)

Körperliche Arbeit & Sport

Bei harter Arbeit kommt es beim Menschen zu einem Anstieg des Blut-Histaminspiegel.
(4) Es wurde angenommen, dass Histamin aus Mastzellen bei Muskelschäden freigesetzt wird, und dass dieses Histamin, Schmerz und Vasodilatation im Muskel auslösen könnte. (5)

Ergebnisse sprechen dafür, dass der bei Muskelarbeit stattfindende HDC (Enzym Histidin-Decarboxylase ) Aktivitätsanstieg unabhängig von einer stressbedingten HDC Aktivierung zu sehen ist.

Der Histaminspiegel im Blut steigt während der Anstrengung an und sinkt nach einer Erholungspause wieder auf das ursprüngliche Niveau ab. Dabei reichen relativ kurze Trainingsintervalle (3-6 min) aus, um einen Histaminanstieg zu verursachen.(6)

Stress

Es gibt unzählige Studien mit dem Zusammenhang von Stress und Histamin-Freisetzung. Die Menge der Histaminausschüttung zeigte dabei keinen Unterschied zwischen akutem und chronischem Stress.(7)

  • Psychische Stressoren: wie z.B. Angst, oder ein neues und damit unkontrollierbares Umfeld.
  • Stressoren, die aus einem physischen Stimulus bestehen und eine starke psychische
    Komponente
    enthalten (z.B. Schmerz, Immobilisierung).
  • Stressoren, die das kardiovaskuläre Gleichgewicht bedrohen wie z.B. Blutverlust,
    Training, Hitze

In der Harnblase kann ebenso wie in Darm und Haut ein enger anatomischer Zusammenhang zwischen Mastzellen und Nerven beobachtet werden.(8)

Aus dem veränderten Färbeverhalten der Mastzellgranula konnte geschlossen werden, dass Stress den Histamingehalt in den Mastzellgranula erhöht und den Heparingehalt verringert.(9)

Histamin im Magen und Darm

Mastzellen kommen im Magen-Darm-Trakt vor allem in dem Bindegewebe der Mukosa (Schleimhaut) und in der Submukosa vor.(10) Die Wirkung von Histamin auf die glatte Muskulatur im Darm hängt von der Spezies und der Darmregion ab, der generelle Effekt ist aber eine Kontraktion.(11)

Kälteschmerz, ausgelöst durch das Eintauchen der menschlichen Hand in 4 °C kaltes Wasser, ruft in vivo einen signifikanten Anstieg der luminalen Freisetzung von Mastzellmediatoren (Histamin, Tryptase, Prostaglandin D2) und der Wassersekretion im menschlichen Jejunum (einer der drei Abschnitte des Dünndarms) hervor.

Die genauen Studien findest du auch HIER:

 

Gifte aus dem Tier- und Pflanzenreich

Auch Gifte aus dem Tier- und Pflanzenreich können die Histaminfreisetzung aus Mastzellen auslösen. Beispielsweise Brennnesseln, Insektenstiche, Schlangenbisse, Quallen. (10)

 

Fazit: Histamin spielt immer wieder eine große Rolle, ob wir wollen oder nicht.

Histamin als vasoaktive Substanz
Histamin hat eine gefäßerweiternde (vasoaktive) Wirkung, was zur Folge hat, dass die Gefäße durchlässiger werden und somit mehr Flüssigkeit an das umliegende Gewebe abgeben.

Histamin und das Zentralnervensystem
Die Erweiterung der Blutgefäße hat auch Einfluss auf zentralnervöse Funktionen. So sind die durch Histamin hervorgerufene Migräne aber auch leichte Kopfschmerzen und Schwindelgefühl nach aktuellen Erkenntnissen vaskulär bedingt.

Histamin und das Bronchialsystem
Durch die erweiternde Wirkung der Gefäße verursacht das Histamin ein vermehrtes Einströmen von Blutplasma u.a in die Schleimhaut, die sich ebenfalls im Nasenraum befindet. Es kommt zu einer Schleimmhautanschwellung. Beschwerden wie Schnupfen, Niesen oder eine laufende Nase sind keine Seltenheit. 

Histamin und die Haut
Durch das vermehrte Ausströmen von Blutplasma in das Hautgewebe kann es zu Juckreiz, Hautrötungen, Nesselausschlag etc. kommen. 

 

Quellen: 1. http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/article/636174/mastzellen-dirigenten-immunantwort.html
2. 2. (SOTER und WASSERMAN, 1980; NOLI und MIOLO, 2001).
(KEAHEY et al., 1984). 4. (DUNER und PERNOW, 1958). 5. (MORGANROTH et al., 1977). 6. (CAMPOS et al., 1999). 7. (BRADESI et al., 2002a). 8. (ALEXACOS et al., 1999). 11. (PANULA et al., 1985).
9. (TUNCEL et al., 1996). 10. (YU und PERDUE, 2001). 11. http://www.histaminintoleranz.ch/histaminose.html#hdc-gendefekt

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