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IgA-Mangel

Sekretorisches IgA (sIgA) wird von den in der Lamina propria der Schleimhäute gelegenen Plasmazellen gebildet und kommt in Körpersekreten wie Speichel, Tränen, Nasenschleim, Tracheobronchialschleim, gastrointestinalen Sekreten, Muttermilch und Kolostrum vor.

igA MangelNeugeborene und Säuglinge werden über die Muttermilch mit sIgA versorgt und sind so
gegenüber gastrointestinalen Infektionen passiv immunisiert.

Die lokale Bildung von sIgA an der Mukosaoberfläche (Darmwand) ist Bestandteil der First-line-Abwehr gegenüber Mikroorganismen.

Selektiver IgA-Mangel
Menschen mit Selektivem IgA-Defizit haben einen Mangel an IgA, aber eine normale Zahl anderer Immunglobulin-Typen. IgA-Mangel ist die meistverbreiteste unter den
primären Immunmangel-Krankheiten. Patienten mit Selektivem IgA-Mangel können sehr
unterschiedliche Symptome haben. Einige Patienten mit IgA-Mangel fühlen sich relativ wohl bei sehr milden, klinischen Erkrankungen, wenn überhaupt welche auftreten, während bei anderen wiederum eine Reihe signifikanter klinischer Probleme auftreten können.

Von diesen Immunglobulin-Gruppen sind es in erster Linie IgM und IgG, die den Blutstrom, das Körpergewebe und die inneren Organe vor Infektionen schützen. Es ist auch wichtig, dass der Körper auf den Oberflächen geschützt ist, die in direktem Kontakt zur Umwelt stehen. Diese Stellen sind die Schleimhäute: Mund und Nase, Rachen, die Luftwege innerhalb der Lunge, der Magen-Darm-Trakt, die Augen und die Genitalien.

Die IgA-Antikörper (die in Sekreten zu den Schleimhäuten transportiert werden), spielen
die Hauptrolle beim Schutz der Schleimhäute vor Infektionen. IgG-, IgM- und IgEAntikörper
kommen zwar auch in den Sekreten auf den Schleimhäuten vor, aber nicht in
gleicher Zahl wie die IgA-Antikörper.

Deshalb ist IgA bekannt als sekretorischer Antikörper. Wenn unsere Schleimhäute ausgelegt würden, dann würden sie eine Fläche von eineinhalb Tennisplätzen bedecken, deshalb darf die Bedeutung von IgA bei der Beschützung unserer Schleimhäute nicht unterschätzt werden.

Selektiver IgA-Mangel ist die am weitesten verbreitete primäre Immunmangel-Krankheit.

Ein allgemeines Problem beim IgA-Mangel ist die Anfälligkeit für Infektionen. Ständig wiederkehrende Ohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Lungenentzündung sind die häuftigsten Infektionen, die bei Patienten mit Selektivem IgA-Defizit beobachtet werden. Das ist einfach zu verstehen, denn IgA schützt die Schleimhäute vor Infektionen. Diese Infektionen können chronisch werden. Ausserdem kann eine Infektion eventuell nicht völlig durch eine Behandlung beendet werden und Patienten müssen länger als gewöhnlich mit Antibiotika behandelt werden.

Ein zweites Hauptproblem beim IgA-Mangel ist das Auftreten einer Autoimmun-Krankheit. Bei Autoimmun-Krankheiten produziert ein Mensch Antikörper oder TLymphozyten, die auf sein/ihr eigenes Gewebe reagieren und dieses Gewebe beschädigen können.

Einige der häufigsten, mit IgA-Mangel verbundene Autoimmun-Krankheiten,sind: Rheumatoide Arthritis, Systemischer Lupus Erythematodes und ImmunThrombozytopenische Purpura (ITP)und Zöliakie!

Diese Autoimmun-Erkrankungen verursachen schmerzende und geschwollene Hand- oder Kniegelenke, Ausschlag im Gesicht, Anämie (ein niedriger Wert an roten Blutkörperchen) oder Thrombozytopenie (ein niedriger Blutplättchen-Wert). Andere Arten von Autoimmunkrankheiten können das Endokrine System und/oder das Magen-Darm-System betreffen.

Allergien können ebenfalls häufiger bei Menschen mit Selektivem IgA Mangel auftreten als bei der übrigen Bevölkerung.

Eine andere Form einer Allergie, die mit dem IgA-Mangel verbunden ist, ist die Nahrungsmittelallergie, die Patienten auf bestimmte Lebensmittel reagieren lässt. Symptome in Verbindung mit einer Nahrungsmittelallergie sind Durchfall und Magenkrämpfe,.

Bestimmte Patienten mit chronischer Nasennebenhöhlenentzündung oder chronischer Bronchitis benötigen vielleicht eine langfristige Antibiotikabehandlung. Es ist wichtig, dass Arzt und Patient eng miteinander kommunzieren, damit geeignete Entscheidungen für die Behandlung getroffen werden können.

sIgA im Stuhl

Sektretorisches IgA ist aufgrund seiner besonderen Struktur stabiler als IgA und wird auch –
im Gegensatz zum IgA – durch Enzyme nicht abgebaut. Daher ist die Bestimmung von sIgA im Stuhl für die Diagnostik gut geeignet.Über die Konzentration des sIgA im Stuhl können Rückschlüsse auf die körpereigene Abwehr der Darmschleimhäute gezogen werden. Ein Mangel an sIgA deutet auf eine verminderte Aktivität des Mukosaimmunsystems hin, wogegen erhöhte sIgAWerte auf eine erhöhte Aktivität und somit auf eine lokale Entzündung
der Darmschleimhaut hinweisen.


Niedrige sIgA-Konzentrationen
• Verminderte Aktivität des intestinalen Immunsystems

Erhöhte sIgA-Konzentrationen
• Aktiviertes Immunsystem im Bereich der Darmmukosa, evtl.
ausgelöst durch Fremdkeime oder allergische Prozesse

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